Ein Link- und Lesetipp vom 01.01.2019:
Christoph Bräuer – Professor für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur an der Göttinger Universität – im Interview mit dem Göttinger Tageblatt:Göttinger Forscher plädiert für geschlechtergerechte Sprache (goettinger-tageblatt.de)Darin:“Wenn eine Gesellschaft ihre demokratischen Grundwerte ernst nimmt, dann tut sie gut daran, sie auch sprachlich zu leben und zum Ausdruck zu bringen.“ (Christoph Bräuer)
Hör- und Lesetipp: Kalt-Deutsch beim Deutschlandfunk Kultur & das Signalwort ‚eigentlich‘
Hörtipp.
Im letzten Teil der Reihe SprachKritik beim Deutschlandfunk geht es sehr philosophisch zu. Interessant im Gespräch finde ich die Meinung zum Konzept des Political Framing.
SprachKritik (4/4) Besser streiten – Daniel-Pascal Zorn im Gespräch mit Frank Kaspar (deutschlandfunk.de)
In meinem eBook beschäftige ich mich mit unserer Sprache und wie wir mit scheinbar neutralen Wörtern mittelbar (indirekt) diskriminieren.
Mein Argument dabei ist, dass eine solche mittelbare sprachliche Diskriminierung sehr oft durch eine unreflektierte Nutzung von Worten passiert. Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass wir Dinge sagen, die ein komplettes Gegenteil sind von dem, was wir kommunizieren wollen.
Ein leider ‚gelungenes‘ Beispiel habe ich meinem Blog-Artikel ‚Fremdenfeindlichkeit‘ und ‚ausländisch aussehende Menschen‘ besprochen.
In dem Beispiel entpuppt sich die ‚gutgemeinte‘ sprachliche Repräsentation eines Ereignisses bei genauerer Betrachtung als Ungleichbehandlung (Diskriminierung). Eine Diskriminierung, weil die Worte das Aussehen von Menschen mit einem Inländisch- …
Hörtipp.
Nicht ganz meine Position, aber auf jeden Fall interessant:
SprachKritik (3/4) Geschlechtergerechtigkeit – Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit Natascha Freundel (deutschlandfunk.de)
Sprachliche Deutungsrahmen (Frames) bestimmen unsere Wahrnehmung einer Realität und wie wir diese repräsentieren.
Erleben wir einen Fachkräftemangel? Oder einen Bezahlmangel? Oder einen Sklaven*innen-Mangel?
Die 1106 (12:32 am 21.11.2018) Kommentare liefern alternative Deutungsrahmen zum Begriff ‚Fachkräftemangel‘:
Fachkräftemangel: Unternehmen suchen IT-Experten – im richtigen Alter (heise.de)
Die Neuen Deutschen Medienmachenden (Medienmacher) (NdM) haben die ‚Goldene Kartoffel‘ verliehen. Dazu eine Meinung und…
Linktipp:
Korrekte Sprache: Wir alle können Rassisten sein (tagesspiegel.de)
„Doch auch Menschen mit Migrationshintergrund müssen sich bewusst sein, dass sie gegen keine dieser Ursachen für Diskriminierung per se gefeit sind. Ein wenig Selbstkritik und Selbstreflexion ist daher angebracht.“ (Cigdem Toprak, tagesspiegel.de)
Hörtipp: Teil 2 der Reihe SprachKritik beim Deutschlandfunk mit Anatol Stefanowitsch:
SprachKritik (2/4): Moral statt Hasstiraden – Anatol Stefanowitsch im Gespräch mit Frank Kaspar (deutschlandfunk.de)
Ich höre sehr gerne Deutschlandfunk Nova (DLF-Nova). Und wenn sich vielleicht auch was in Sachen generisches Maskulinum tut, dann sogar noch lieber.
Aber: manchmal haben die schon heftige Aussetzer.
In den 17 Uhr Nachrichten letzten Freitag (16.11.2018) berichtete die Nachrichten-Redaktion über den Besuch von Angela Merkel in Chemnitz.
In dem Zusammenhang werden die Vorgänge im Sommer, bei denen Menschen von anderen Menschen angegriffen und gejagt wurden, als ‚fremdenfeindliche Ausschreitungen‘ gegen ‚ausländisch aussehende Menschen‘ beschrieben. Wobei alle Menschen mutmaßlich aus Chemnitz waren, also alle Chemnitzer*innen.
Ausländerhass, Fremdenfeindlichkeit
sind als Synonyme für ||Rassismus und rassistische Tatmotive ungenau, da es selten um tatsächliche Fremde wie etwa Tourist*innen geht. …
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich letzten Freitag (gestern) getroffen und entschieden, das Gendern weiter zu beobachten und vorerst keine Empfehlungen in Bezug auf das Binnen-I, den Gender-Gap, das Gender-Sternchen und der deutschen Rechtschreibung auszusprechen.
Homepage: Rat für deutsche Rechtschreibung (rechtschreibrat.com)
Gendering (wikipedia.org)
Rat für deutsche Rechtschreibung (wikipedia.org)
Viele Artikel kommentieren heute diese Entscheidung.
Mein Best-Of
Zwei Beiträge gehören zu meinem Best-Of in der Debatte.
Erstens: das unaufgeregte Interview von Deutschlandfunk Kultur mit Henning Lobin, Mitglied des Rats und Direktor des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim, das auch Geschäftsstelle des Rats für deutsche Rechtschreibung ist:
Gendergerechtes Schreiben: Das Gendersternchen – bislang ein Rechtschreibfehler (deutschlandfunkkultur.de)
In dem Interview …
Vor einiger Zeit war ich auf einer Veranstaltung zum Thema Super-Diversity (Superdiversität) und Migration.
Via Google lande ich beim Thema Superdiversität im Online-Universum der Max-Planck-Gesellschaft:
„Der Kulturanthropologe Steven Vertovec beschreibt diese Komplexitätssteigerung sich überschneidender Formen von Unterschiedlichkeit als Superdiversität (super-diversity). Superdiversität in Vertovecs Sinne verweist auf eine komplexe mehrdimensionale Diversifizierung bereits existierender Formen sozialer und kultureller Vielfalt.“ (‚Diversität und Gesellschaft‘, Fußnoten entfernt (mpg.de))
Diversität und Gesellschaft | Max-Planck-Gesellschaft (Boris Nieswand) (mpg.de)
Sehr verkürzt ist Superdiversität die Diversifikation der Diversität:
„It has also been called the „diversification of diversity“ (en.wikipedia.org)
Eine kulturelle Praktik, in der ‚Formen sozialer und kultureller Vielfalt‘, aber auch Alter- und Gender-Unterschiede produziert und …
Viel zu hören gab es letztes Wochenende beim Deutschlandfunk (deutschlandfunk.de):
Anne Wizorek vs. Rainer Moritz: Brauchen wir den Gender-Stern im Duden? (mit sehr viel Signalwort ’natürlich‘)
SprachKritik (1/4): Neue rechte Rhetorik
Projekt „Floskelwolke“: Sprache in der Politik: Die „rote Linie“ und andere Floskeln (deutschlandfunknova.de)