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hannoveraner*innen

Die Stadt Hannover hat mit ihrer ‚Neue Regelung für geschlechtergerechte Sprache‘ ordentlich Diskussionen um das Thema angefeuert.

Besonders an dem Fall Hannover ist:

„Die neue Empfehlung ist für sämtlichen Schriftverkehr der Verwaltung verbindlich.“ (hannover.de)

Die ‚verbindliche Empfehlung‘ sieht auch die Verwendung des Gender-Sternchens vor.

Bei zeit.de analysiert Anatol Stefanowitsch sehr gut die Problematik der damit verbunden ‚verbindlichen‘ Institutionalisierung des Gender-Sternchens:

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Wörter und Gewalt

Ein Lesetipp bei zeit.de zum Thema ‚Verbalschlachten‘, ‚rhetorische Kriegsführung‘ und ‚Politik als Kampfsport‘:

Der Teaser dazu:

„Dem Mund, der Hassparolen brüllt, folgt die Faust: Über die Brutalisierung der öffentlichen Rede und die dramatischen Konsequenzen für die Demokratie.
Von Durs Grünbein“ (zeit.de)

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Wie wir miteinander reden ist wichtig

„Wenn wir uns überlegen, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen, müssen wir uns zuerst bewusst Gedanken darüber machen, wie wir miteinander reden wollen. (Olivera Stajić, 8.1.2019)“  (derstandard.at)

Mit dem schönen Zitat beendet Olivera Stajić die Einleitung zu ihrer neuen Kolumne ‚Gemišt‘ beim Der Standard.

Verlinkt ist in ihrem Text ein mal wieder interessantes Interview mit Elisabeth Wehling zum Thema ‚Political Framing‘ (Deutungsrahmen):

Verlinkt in den Kommentaren zu dem Interview bei Youtube ist dann ein weiteres Interview mit Elisabeth Wehling in einem Aufwachen-Podcast:

Framing Framing everyhwere…

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Inklusive Kommunikation

Ein Linktipp zu einem Artikel bei t3n, bei dem das Thema Inklusive Kommunikation und Remote Working angesprochen wird.

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Unbewusste Stereotype (Unconscious Bias)

In meinem eBook beschäftige ich mich mit unserer Sprache und wie wir mit scheinbar neutralen Wörtern mittelbar (indirekt) diskriminieren.

Mein Argument dabei ist, dass eine solche mittelbare sprachliche Diskriminierung sehr oft durch eine unreflektierte Nutzung von Worten passiert. Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass wir Dinge sagen, die ein komplettes Gegenteil sind von dem, was wir kommunizieren wollen.

Ein leider ‚gelungenes‘ Beispiel habe ich meinem Blog-Artikel ‚Fremdenfeindlichkeit‘ und ‚ausländisch aussehende Menschen‘ besprochen.

In dem Beispiel entpuppt sich die ‚gutgemeinte‘ sprachliche Repräsentation eines Ereignisses bei genauerer Betrachtung als Ungleichbehandlung (Diskriminierung). Eine Diskriminierung, weil die Worte das Aussehen von Menschen mit einem Inländisch- und Ausländisch-Sein verbinden.

Worte reflektieren die Gedanken von Menschen. In dem Beispiel das unbewusste Denken der Person, die die Nachricht verfasst hat.

Woher kamen die Gedanken und damit Wörter? Wo kommt die Idee her, dass die physische Erscheinung von Menschen Rückschlüsse auf die Nationalität zulässt? Wieso verfügt ein Mensch über unbewusste Denkmuster (Aussehen = in- oder ausländisch), die der bewussten Denkweise oder einem Leitbild (à la Aussehen spielt keine Rolle) widersprechen?

Unconscious oder Implicit Bias

Eine Erklärung für das Zustandekommen einer unbewussten kausalen Verbindung von Aussehen und Nationalität bieten die Konzepte, die im Englischen als ‚unconscious bias‘, ‚implicit bias‘ oder ‚implicit stereotype‘ bezeichnet werden.

Der englische Wikipedia-Artikel zu dem Konzept ist ein guter Startpunkt:

Strategien, um unbewussten Stereotypen entgegenzuwirken, findest Du ebenfalls bei Wikipedia:

‚Unconscious bias training‘ ist Bestandteil beim Diversity Management und besonders wichtig für Personen, die im Personalwesen (HR, Human-Resources) andere Menschen beurteilen.

Wieso ein sensibler Umgang mit unbewussten Stereotypen gerade im HR-Umfeld wichtig ist, verdeutlicht ein TED-Talk von Kristen Pressner: Are you biased? I am | Kristen Pressner | TEDxBasel (youtube.com)

Und wenn Du Dich selbst mal testen möchtet auf solche unbewussten Stereotype, dann ist das Project Implicit interessant (auf Deutsch):

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Politisch korrekte Sprache

Hörtipp: Teil 2 der Reihe SprachKritik beim Deutschlandfunk mit Anatol Stefanowitsch:

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Gendern & Gendering

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich letzten Freitag (gestern) getroffen und entschieden, das Gendern weiter zu beobachten und vorerst keine Empfehlungen in Bezug auf das Binnen-I, den Gender-Gap, das Gender-Sternchen und der deutschen Rechtschreibung auszusprechen.

Viele Artikel kommentieren heute diese Entscheidung.

Mein Best-Of

Zwei Beiträge gehören zu meinem Best-Of in der Debatte.

Erstens: das unaufgeregte Interview von Deutschlandfunk Kultur mit Henning Lobin, Mitglied des Rats und Direktor des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim, das auch Geschäftsstelle des Rats für deutsche Rechtschreibung ist:

In dem Interview sind mir zwei Aussagen aufgefallen:

  1. Der Rat beschäftige sich nur mit der Orthografie (Rechtschreibung) der deutschen Sprache. Dies betrifft in erster Linie Menschen in der Schule, wo das Gendern oder Gendering weiterhin ein Rechtschreibfehler ist. Es steht allen anderen Menschen jedoch frei zu Gendern, wenn sie möchten.
  2. Bei ca. verbleibender Spieldauer 5:23 :

“ …wo werden z.B. keine geschlechtergerechten Formulierungen benutzt, das ist z.B beim Journalismus….“ (Henning Lobin)

Und diese letztere Aussage leitet direkt über zu zweitens. Einen Kommentar von Pascal Becher, der meine Einstellung und die meines eBooks widerspiegelt:

Jetzt kann „man“ sagen: „Ist halt so.“ Die „anderen“ sind ja irgendwie auch „mitgemeint“. So argumentieren beispielsweise wir Medien gerne, um umständliche Wortkonstruktionen wie „Lehrer*in“, „Lehrer_in“ oder „Lehr_er_in“ zu vermeiden. Was wir uns dann aber auch eingestehen müssen, ist, dass wir ausgrenzend und unpräzise formulieren…“ (Pascal Becher, pfaelzischer-merkur.de)

Das ist genau meine Position. Das Gendern ist eine Strategie, um das generische Maskulinum und damit das Mitmeinen von Frauen zu vermeiden. Denn das generische Maskulinum ist nicht inklusiv (es ist ausgrenzend) und nicht korrekt (es ist unpräzise). Sprachliche Gleichbehandlung und das generische Maskulinum sind einfach nicht kompatibel.

Dass das im Jahr 2018 bei vielen Medienmachenden immer noch nicht angekommen ist…

Auch der weitere Kommentar spricht mir aus dem Herzen:

„„Umständlich“ ist zudem ein schwaches Argument, um Ungerechtigkeit zu rechtfertigen. Und „elitär“ ist an Debatten über unsere Sprache sowieso nichts. Es ist die Basis unseres Zusammenlebens. Außerdem müssen ja Sternchen, Binnen-I und Unterstrich nicht das letzte Wort sein. Richtende, Laufende oder Trinkende geht ja auch.“ (Pascal Becher, pfaelzischer-merkur.de)

Bravo! Denn bei der Gender-Rechtschreibung-Debatte vergessen viele Personen, dass sehr oft geschlechtsneutrale Formulierungen möglich sind. Z.B: Lehrende, Chirurgie-Team, Wissenschafts-Team, Forschende, Arbeitnehmende, Fachleute…

Meine Meinung

So wie ich sie auch ein meinem eBook vertrete, ist: das generische Maskulinum ist nicht mehr zeitgemäß und nicht geeignet für eine inklusive und korrekte Sprache.

Es ist nicht inklusiv, weil es ausgrenzt. Es ist unkorrekt, weil es komplexe Wahrnehmungen und Realitäten nicht adäquat repräsentiert.

Darüber hinaus deutet die Forschung im Bereich der kognitiven Linguistik und der Neurolinguistik darauf hin, dass Sprache und damit das generische Maskulinum unser Denken strukturiert und beeinflusst.

Wir müssen weg vom generischen Maskulinum. Manchmal halt mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie den Unterstrichen (Gaps), den Sternchen, den Binnen-Is oder der doppelten Nennung.

Aber: geschlechtsneutrale Formulierungen, wann immer möglich, sind die beste Lösung.

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Hörtipps zum Thema Sprache: Gendern – rechte Rhetorik- Floskeln

Viel zu hören gab es letztes Wochenende beim Deutschlandfunk (deutschlandfunk.de):

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Kognition & Sprache

„Mit dem Begriff ‚korrekt‘ in dem Titel Korrekte Sprache beziehe ich mich nicht auf korrekte Grammatik oder Syntax, sondern auf die korrekte innere Repräsentation durch Sprache in unseren Gedanken (Kognition) und die korrekte äußere Repräsentation durch die Kommunikation von Dingen, Gedanken, Erfahrungen, Gefühlen und Ideen für uns und andere; eine präzisere sprachliche Vor- und Darstellung ist das Ziel.“ (inklusiv korrekt positiv: bewusst kommunizieren, Kapitel: Anmerkungen und Verweise: Korrekte Sprache)

Im eBook habe ich Ausflüge in die kognitive Linguistik vermieden. Dafür jetzt hier eingebettet sehr schöne TED-Videos zu Erkenntnissen im Zusammenhang von menschlichem Wissen und Sprache.

Das erste Video ist von Lera Boroditsky:

How language shapes the way we think | Lera Boroditsky

Im zweiten Video greift Petrina Nomikou die Ideen von Lera Boroditzky auf und ergänzt diese:

How the language you speak affects your thoughts

Kurz-Fazit

Als Kurz-Fazit für eine korrekte Sprache bedeuten die vorgestellten Erkenntnisse aus der kognitiven Linguistik: ‚kognitive Pluralität braucht eine sprachliche Pluralität‘ (Stichwörter: (m/w/d), Sichtbarkeit von Frauen) + Sprache (Wörter & Grammatik) hat einen Einfluss darauf, wie und was wir denken und denken können (Stichwörter: Grammatical Framing, Grammatologie?, Generisches Maskulinum) = unsere Sprache ist eine epistemisches (epistemologisches) System; ein System, das unsere Erkenntnisse und unser Wissen strukturiert.

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Korrekte Wissens-Sprache

Mein Google-Alert hat mich recht spät erreicht.

In den scilogs auf spektrum.de gab es von Martin Ballaschk folgenden Artikel am 18. Oktober:

Mit vielen Kommentierenden…

Ein schöner Erfahrungsbericht des Autors aus der Welt eines Wissens-Kommunikators.

Im Artikel ist auch folgendes Video zum Thema mit der Wissens-Kommunikatorin Mai Thi Nguyen-Kim (maiLab):