„Die neue Rubrik bei @mediasres hinterfragt solche Begriffe. Wir erklären, welche Absicht damit verbunden sein kann und welche sprachlichen Alternativen es gibt. Kurz und knapp zeigen wir auf, worin der Unterschied zwischen Sagen und Meinen besteht.“
(dlf.de)
Bis jetzt mit dabei sind die Formulierungen: ‚Lockdown‘, ‚Autoprämie‘, ‚Infizierte‘ und ‚Verschwörungstheorie‘ (03.06.2020).
Wichtige Konzepte zum Thema ‚was Wörter tun‘ (de.wikipedia.org):
Nachdem ich zahlreiche Podcasts gehört habe, passe ich meine Schlagwörter und meine Sprache meinem neuen Erkenntnisstand an: aus ‚verschwörungstheorien‘ mache ich ‚verschwörungsideologien‘, nein, noch besser: ‚ideologien von verschwörungen‘.
Die Studienautoren kommen zu dem Ergebnis, dass politische Nachrichten, die zwischen erholsamen Katzenvideos gelesen wurden, uns aufmerksamer machen und wir die Informationen dadurch auch kognitiv besser verarbeiten. Also im Prinzip pimpt Catcontent unser Gehirn.
Fazit
Am besten funktioniert politische Kommunikation, wenn sie inklusiv, korrekt, positiv und cat-contentiv ist.
Top-ranking auf Youtube heute für den Suchbegriff ‚Katzenvideo‘:
„Wenn wir uns überlegen, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen, müssen wir uns zuerst bewusst Gedanken darüber machen, wie wir miteinander reden wollen. (Olivera Stajić, 8.1.2019)“ (derstandard.at)
Mit dem schönen Zitat beendet Olivera Stajić die Einleitung zu ihrer neuen Kolumne ‚Gemišt‘ beim Der Standard.
Mit dabei Udo Stiehl von Floskelwolke (bei Prognose 2):
„Prognose 2: Die Sprache der Abgeordneten wird noch mehr von knackigen Kurzaussagen geprägt sein, die sich gut für Schlagzeilen und Twitternachrichten eignen.
Allerdings darf bezweifelt werden, ob Vereinfachungen den Diskurs wirklich nach vorne bringen, meint der Kölner Journalist Udo Stiehl. Leider. Auf seiner Seite Floskelwolke.de analysiert er den Sprachgebrauch der Volksvertreter:“ (deutschlandfunkkultur.de)
Stimmt so nicht, denn floskelwolke.de ist eine Baustelle:
Da hat wohl jemand nicht nachgeguckt, auf floskelwolke.de…
Der Floskelwolke-Tweet funktioniert hingegen super und ist unterhaltsam:
Udo Stiehl von Floskelwolke sieht im Beitrag das Political Framing (Deutungsrahmen) als prägendes Element der politischen Sprache für das Jahr 2019.
Nicht so schön finde ich jedoch den Deutungsrahmen, den das Feature auf Deutschlandfunk Kultur setzt: Verbalschlachten, rhetorische Kriegsführung und als Abschluss:
„Wir freuen uns, dass es nach Jahren der politischen Phrasendrescherei mal endlich wieder so richtig zur Sache geht: Politik ist Kampfsport – hat Helmut Schmidt gesagt.“ (deutschlandfunkkultur.de)
Politik als Kampfsport?
Ich hoffe nicht…
Apropos:
Deutungsrahmen (Political Framing)
Dass das Political Framing immer bekannter wird, ist eine gute Sache.
Durch einen Google-(un)Zufall bin ich bei einem leider immer noch sehr aktuellen Artikel auf politik-kommunikation.de zu dem Thema aus dem Jahr 2017 gelandet.
„Bei politischem Framing aktiviert eine bestimmte Wortwahl Assoziationen, Gefühle überlagern das rationale Denken. Welcher Partei gelingt es im Wahlkampf am besten, Bilder in den Köpfen der Wähler hervorzurufen? Neurolinguistin Elisabeth Wehling hat für p&k Zitate von Politikern analysiert.“ (politik-kommunikation.de)
Im letzten Teil der Reihe SprachKritik beim Deutschlandfunk geht es sehr philosophisch zu. Interessant im Gespräch finde ich die Meinung zum Konzept des Political Framing.
Der Überwachungskapitalismus hat mich an den Plattformkapitalismus erinnert. Laut Wikipedia von Sascha Lobo 2014 als Deutungsrahmen (frame) in Umlauf gebracht.
Schön, dass auf wikipedia direkt der Artikel verlinkt ist, in dem Sascha Lobo den Samen für eine andere Sichtweise (Deutungsrahmen) der Sillicon-Valley-Realitäten in meinem Kopf gesäht hat.
„Was man Sharing-Ökonomie nennt, ist nur ein Aspekt einer viel größeren Entwicklung, einer neuen Form des digitalen Kapitalismus: Plattform-Kapitalismus.“ (Sascha Lobo, spiegelonline.de)