„Mit dem Begriff ‚korrekt‘ in dem Titel Korrekte Sprache beziehe ich mich nicht auf korrekte Grammatik oder Syntax, sondern auf die korrekte innere Repräsentation durch Sprache in unseren Gedanken (Kognition) und die korrekte äußere Repräsentation durch die Kommunikation von Dingen, Gedanken, Erfahrungen, Gefühlen und Ideen für uns und andere; eine präzisere sprachliche Vor- und Darstellung ist das Ziel.“ (inklusiv korrekt positiv: bewusst kommunizieren, Kapitel: Anmerkungen und Verweise: Korrekte Sprache)
Im eBook habe ich Ausflüge in die kognitive Linguistik vermieden. Dafür jetzt hier eingebettet sehr schöne TED-Videos zu Erkenntnissen im Zusammenhang von menschlichem Wissen und Sprache.
How language shapes the way we think | Lera Boroditsky
Im zweiten Video greift Petrina Nomikou die Ideen von Lera Boroditzky auf und ergänzt diese:
How the language you speak affects your thoughts
Kurz-Fazit
Als Kurz-Fazit für eine korrekte Sprache bedeuten die vorgestellten Erkenntnisse aus der kognitiven Linguistik: ‚kognitive Pluralität braucht eine sprachliche Pluralität‘ (Stichwörter: (m/w/d), Sichtbarkeit von Frauen) + Sprache (Wörter & Grammatik) hat einen Einfluss darauf, wie und was wir denken und denken können (Stichwörter: Grammatical Framing, Grammatologie?, Generisches Maskulinum) = unsere Sprache ist eine epistemisches (epistemologisches) System; ein System, das unsere Erkenntnisse und unser Wissen strukturiert.
Let’s look at some other associations Word2vec can produce.
Instead of the pluses, minus and equals signs, we’ll give you the results in the notation of logical analogies, where : means “is to” and :: means “as”; e.g. “Rome is to Italy as Beijing is to China” = Rome:Italy::Beijing:China. In the last spot, rather than supplying the “answer”, we’ll give you the list of words that a Word2vec model proposes, when given the first three elements:
king:queen::man:[woman, Attempted abduction, teenager, girl]
//Weird, but you can kind of see it (skymind.ai)
Stichworte des Projektes sind: the coded gaze, algorithmic bias, unfairness, exclusion
Ziel des Projektes ist, den Einzug von Stereotypen und Vorurteilen (Sexismus und Rassismus) in KIs zu vermeiden.
Die Gründerin des Projektes Joy Buolamwini stellt das Projekt und die Hintergründe, die dazu führten, in einem ca. 9-minütigem TED-Video vor (deutsche Untertitel sind zuschaltbar):
„Kommunikation ist wie eine Kugel, die Du abfeuerst.“ (Theo Veltkamp, COMENO company consulting GmbH)
Vielleicht etwas martialisch, aber vielleicht richtig, um die Wichtigkeit unserer Wörter zu betonen.
Das Zitat (ich hoffe, ich habe es mir korrekt gemerkt) stammt aus einem Vortrag von Theo Veltkamp von COMENO – coach me now! zum Thema Agilität im JOSEPHS®, dem offenen Innovationslabor in Nürnberg.
Die mathematischen Deutungsräume (und damit auch Stereotype (language bias)), die durch Vektoren beim Word-Embedding in der KI entstehen, entsprechen dem, was auf menschlicher Seite im Zusammenhang mit Sprache Deutungsrahmen (Framing) genannt wird.
Nicht mehr in mein eBook geschafft haben es folgende Ideen aus dem Buch Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politikmacht (bpb Schriftenreihe Band 10064) von Elisabeth Wehling:
Neurowissenschaftliche Performativität:
„Zur Erinnerung: Unser Gehirn erlernt Frames, indem es die Erfahrung macht, dass bestimmte Phänomene entweder in der natürlichen Welt miteinander korrelieren oder durch Kultur oder Sprache wiederholt miteinander in einen Zusammenhang gebracht werden… Das wiederholte simultane Auftreten beider Zustände führt dazu, dass diese sich in unserem Gehirn in einem Frame miteinander vernetzen.“ (S. 38-39)
Die Black-Box der humanen Intelligenz:
„Nur geschätzte 2 Prozent unseres Denkens sind bewusste Vorgänge“ (S. 43)
Nichts ist ohne Wörter:
„… kann langfristig kognitive Pluralität nur über sprachliche Pluralität bestehen.“ (S. 43)