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Beispiele Inklusive Sprache

Apropos framing: grammatical framing

Nachdem ich den Post über meine Lieblings-Zitate aus dem Buch Political Framing  gemacht hatte, guckte ich beim Twitter von Elisabeth Wehling vorbei. Dort habe ich das #GrammaticalFraming zusammen mit dem #GenerischesMaskulinum gefunden.

Eine sehr gute Vernetzung!

Das generische Maskulinum ist eine Form des Framings. Durch die permante Wiederholung von Wörtern im grammatikalischen generischen Maskulinum brennen sich die Wörter neuronal in die Gedanken von Menschen ein. Und dort sind die Wörter Wissen, das auch Handeln prägt…

…auch die Szene der Gründenden?

„Nach wie vor sind Frauen als Gründer deutlich in der Unterzahl. 85 Prozent der Gründer sind Männer. In den vergangenen Jahren hat sich dieser Wert kaum verbessert. Beim ersten Bericht im Jahr 2013 waren 87 Prozent der Gründer männlich.“ (handelsblatt.de)

Aus:

Gründerinnen gibt es nicht!? Sprachliche Inklusion und Gleichbehandlung hört sich andern an, Repräsentation mit Wörtern geht korrekter:

Nach wie vor sind Frauen als Gründende deutlich in der Unterzahl. 85 Prozent der Gründenden sind Männer. In den vergangenen Jahren hat sich dieser Wert kaum verbessert. Beim ersten Bericht im Jahr 2013 waren 87 Prozent der Gründenden männlich.

Zum Suchwort ‚weiblicher Gründer‘ (google.de) lieferte mir Google gerade „Ungefähr 2.500 Ergebnisse (0,30 Sekunden)“!

 

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Beispiele Inklusive Sprache Positive Sprache

jung=technik-affin und älter=nicht technik-affin?

In einer Eröffnungsrede zu einer Veranstaltung (u.a. Thema: digitale Transformation) sagt die sprechende Person:

Ich freue mich besonders über die vielen jungen Menschen, die anwesend sind.

Dass personenbezogene Merkmal Alter über die Wörter ‚junge Menschen‘ anzusprechen, war nicht sehr diversitätssensibel und nicht inklusiv, denn es exkludierte anwesende Menschen aufgrund ihres Alters. Wenn ich den Test der negativen Differenzierung anwende, könnte das so klingen:

Ich freue mich weniger über die älteren Menschen, die anwesend sind.

Eine diversitätssensible und inklusive Ansprache, ohne Ausgrenzung und Devaluation mit Blick auf das Merkmal Alter, hätte sein können, z.B.:

Ich freue mich besonders über die Vielfalt an Menschen, die anwesend sind.

Welches war die Motivation der sprechenden Person für die unsensible Ansprache und hierarchisierende Begrüßung?

Ich denke, die Person hat das Stereotyp jung=technik-affin und älter=nicht technik-affin unbewusst zum Ausdruck gebracht!